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Eragon RPG l FSK 14
 
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 Kreuzverhör

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Trianna

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BeitragThema: Kreuzverhör   Kreuzverhör EmptyFr Nov 11, 2011 11:33 am

Einstiegspost

Stell dir vor, du wirst von den Varden losgeschickt, um ein Ei zu suchen. Kein normales Ei, sondern ein saphirblaues Ei. Ein Drachenei. Zugegeben, sehr viele gibt es davon nicht. Trotzdem kann sich die Suche als äußerst schwierig erweisen, wenn man keinen blassen Schimmer hat, wo man nach dem Ding suchen soll. Also bin ich losgezogen, hab die verdammte Wüste durchquert und habe eine unglaubliche Strecke in kurzer Zeit zurückgelegt. Das konnte ich nur dank meiner magischen Fähigkeiten, die zwar sehr beachtlich sind (zumindest beachtlicher als die der Stümper-Zwillinge), aber nun auch doch ziemlich erschöpft waren. Inzwischen war ich in Therinsford angekommen. Wenn die Suche hier nicht erfolgreich war, würde ich die anstrengende Wanderung durch den Buckel auf mich nehmen müssen. Kein sehr erfreulicher Gedanke. Man kann sich also gut vorstellen, dass meine Laune im Keller war. Ich wusste, dass mich viele Leute anstarrten, da ich nicht von hier war, doch mein düsterer Gesichtsausdruck hielt sie wohl davon ab, mich anzusprechen. Allerdings gab es immer Ausnahmen. Ich spürte plötzlich, wie sich eine behandschuhte Hand um meinen Unterarm legte und mich zu sich umdrehte. Galbatorix Soldaten waren zahlreich zu dieser Zeit, aber ich blickte nun in das abstoßende Gesicht eines der hässlicheren Exemplare. Trotzdem grinste der blonde Soldat mit der schiefen Nase selbstbewusst: „Na, wohin des Weges, Kleine? So ganz allein sollte keine junge Frau unterwegs sein. Komm, spiel eine Runde Karten mit uns.“ Abgesehen, dass ich nie in der Stimmung für sowas wäre, war ich nun, da ich ohnehin schon schlechte Laune hatte, wirklich erbost über die Worte des Soldaten. Also riss ich mich los und fauchte , trotz meiner Erschöpfung: „Was fällt dir eigentlich ein, Dreckssack? Selbst wenn ich nicht aller Hand zu tun hätte würde ich nicht mit dir Karten spielen, auch wenn du der letzte Mensch auf Erden wärst. Ich bin beschäftigt, verstanden? Ich muss das dumme blaue Ei finden.“ Ups, das hätte ich lieber nicht gesagt. Ich wurde mich meiner Worte erst bewusst, als sie schon ausgesprochen waren. Als der Soldat aber auflachte und irgendwas von blauen Hühnern schwafelte, seufzte ich erleichtert. Doch plötzlich versteinerte sich seine Miene und Verstehen machte sich darauf breit…
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Dain

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BeitragThema: Re: Kreuzverhör   Kreuzverhör EmptySa Nov 12, 2011 9:26 am

Ich seufzte gelangweilt. Würde dieser Tag noch öder werden, würde ich mich ins nächste Schwert stürzen, das ich fand. Ich war nach Therinsford geschickt worden, um dort neue Soldaten zu rekrutieren, oder besser gesagt, um den Frauen und Müttern ihre Männer und Söhne zu entreißen, so wie es vor nicht allzu langer Zeit bei mir der Fall gewesen war. Der Grund warum ich dieses Mal der Böse war? Das lag darin begründet, dass ich während des doch kurzen Zeitraumes, den ich nun ebenfalls Soldat in Galbatorix‘ Heer war, doch bereits ein paar Plätze aufgestiegen war. Ich war kein einfacher Rekrut mehr, nein mich beauftragte man nun ebenfalls schon mit etwas wichtigeren Dingen. Zwar stand ich noch immer ziemlich weit unten in der Nahrungskette, doch ich hatte weiterhin vor, das möglichst schnell zu ändern. Das sollte jedoch nicht bedeuten, dass ich es tat, weil es mir gefiel. Nein, das war ganz und gar nicht der Fall, im Gegenteil. Aber je höher der Rang, desto höher der Sold, den ich dann meiner kranken Mutter schicken konnte. Sie selbst konnte nicht mehr für sich sorgen, weil sie keine schweren Arbeiten mehr zu verrichten in der Lage war. Also musste ich, als einzig verbliebener Teil der Familie, das übernehmen. Deshalb arbeitete ich so hart.

Ich schob meinen leeren Krug beiseite und bettete den Kopf, auf den Armen. Für mich gab es hier bisher kaum etwas zu tun. Meine „Untergebenen“ hatte ich geschickt, die neuen „Freiwilligen“ einzutreiben, ich hatte alles lediglich zu überwachen und am Ende des Tages Bilanz und Protokoll zu verfassen. Ich musste dann die Spreu vom Weizen trennen, also alles was nicht taugte, aussortieren, von dem kläglichen Haufen, den mir meine Soldaten anschafften.

Bei dem Gedanken verging mir alles. Wie ich diese Arbeit hasste! Doch statt vor mich hin zu leiden, sollte ich wohl versuchen, das Beste daraus zu machen. Also erhob ich mich schließlich von der Theke der Taverne und verließ dieses Loch. Draußen musste ich für einen Moment die Augen zusammenkneifen, weil das Licht der Mittagssonne so blendete. Dann stapfte ich missmutig durch die staubigen Straßen der Stadt. Hätte ich gewusst, dass meine Männer sich zu diesem Zeitpunkt mit einer halb erschöpften, aber doch magiekundigen Frau rumplagten, wäre meine Laune wohl etwas besser gewesen. Doch von diesem interessanten Zwischenfall erfuhr ich erst, als mir irgendwann einer der Männer, keuchend entgegen gelaufen kam.

„Ein Glück dass ich euch finde Corporal. Wir haben soeben eine Magierin festgenommen. Sie hat sich äußerst verdächtig und feindselig verhalten. Wir haben sie ins Gefängnis gesteckt und sind dabei sie zu verhören, aber sie …“
Ich schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. „Gut gemacht Soldat. Bring mich sofort zu der Gefangenen!“

Während mich der Soldat zur Zelle führte, arbeitete mein Kopf fieberhaft und überlegte, wie mit der Situation umzugehen war. Ich hätte nicht gedacht, dass sich solch ein Fall mal ergeben würde. Als ich ankam, erwarteten mich bereits der Hauptmann der Wache, einige seiner und meine eigenen Männer. „Was steht ihr hier in der Gegend herum und glotzt Löcher in die Spinnweben, macht euch wieder an die Arbeit, um die Gefangene kümmere ich mich!“ fuhr ich meine Leute an, die sich sofort verschreckt in alle Winde zerstreuten. Der Hauptmann lächelte mich dumm an, als wollte er einen dämlichen Kommentar loslassen. Sein Glück, dass er es sich verkniff, sonst hätte ich ihm seine krummen, gelben Zähne ausgeschlagen. „Bericht.“ knurrte ich entnervt und sein Lächeln verschwand.

„Wir haben die Zauberin auf dem Marktplatz in Gewahrsam genommen.“ begann er brav zu berichten, „Sie hat sich gewehrt, konnte aber nichts gegen meine Männer ausrichten.“ ich konnte fast sehen, wie seine Brust vor Stolz anschwoll, bei dieser Tatsache. Wahrscheinlich hatten dies Hohlköpfe einfach nur Glück gehabt, „Sie hat etwas von einem blauen Ei geredet. Wir vermuten, dass es sich möglicherweise um das Objekt handelt, das dem König vor kurzem durch Feinde des Imperiums entwendet wurde. Wir haben bereits versucht sie zu verhören, sie weigert sich jedoch vehement.“

Schon bei dem Blauen Ei hatte ich abgeschaltet. Mir wäre um ein Haar alles aus dem Gesicht gefallen, wie man so schön sagte. In meinem Kopf begann es noch verstärkter zu arbeiten. Was tun? Wenn diese Frau tatsächlich etwas mit dem Diebstahl zu tun hatte, hang von diesem Geschehen hier einiges ab. Jetzt hatte ich die Wahl. Gelang es mir aus der Gefangenen herauszuquetschen, wo sich das Ei befand, schaffte ich es das Ei in meinen Besitz und anschließend zum König zu bringen, wäre mir mehr als nur eine Beförderung sicher. Doch wollte ich das überhaupt. Es brauchte nicht lange, um eine Antwort auf diese Frage zu finden, und die Antwort lautete Nein! Jeder, der nur halbwegs Verstand besaß, wusste, was das für ein Ei war. Galbatorix hätte damit die Möglichkeit einen weiteren, mächtigen Schergen für sich zu gewinnen und die Chancen, dass das Land endlich von seiner Schreckensherrschaft befreit werden würde, würden sich dann wohl ganz und gar in Luft auflösen. Also musste ich all das irgendwie geschickt vertuschen und der Zauberin helfen.

Ich atmete tief ein und wandte mich noch einmal an den Hauptmann. „Ich werde sie selbst verhören. Geht ihr wieder euren Aufgaben nach, postiert vor dem Eingang wachen, hier drin will ich meine Ruhe, also raus mit dem Rest.“ sagte ich entschieden. Ich wartete weder Antwort noch Widerworte ab, sondern betrat die schäbige Zelle, in der die Zauberin angekettet, festgehalten wurde. Ich verschloss sorgsam die Tür, wartete bis draußen die Stimmen und Schritte verklungen waren, betrachtete die junge Frau und seufzte schließlich erneut tief. Was für ein Tag!
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Trianna

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BeitragThema: Re: Kreuzverhör   Kreuzverhör EmptySa Nov 12, 2011 11:32 am

Von dem Punkt an, an dem der Hohlkopf von Soldat meine Worte verstanden hat, war alles falsch gelaufen. Zwei seiner Kompanen waren sofort aufgesprungen und warteten anscheinend darauf, dass ihnen eine freundliche Einladung geschrieben wurde, um mich festzunehmen. Ich hätte am liebsten den Kopf gegen die Mauer geschlagen für meine Dummheit. Wie konnte mir das passiert sein. Da hätte ich ja direkt zu Galbatorix marschieren können, um ihn zu sagen, dass ich im Auftrag der Varden das Drachenei am Suchen war und ihm gleich dabei jegliches Wissen, dass ich über die Rebellen hatte, schön dokumentiert da zulassen. Verflixt. Soldat Schiefnase herrschte die anderen jetzt an, mich gefälligst festzunehmen. In Sekundenschnelle schossen mir die verschiedenen Möglichkeiten durch den Kopf. Ich könnte mich wehren. Ziemlich aussichtslos. Ich war mit den Kräften am Ende und körperlich konnte ich den drei wohl nichts entgegen setzten. Um Hilfe schreien würde mir auch nichts bringen. Kein Dorfbewohner war dumm genug sich einen von Galbatorix Soldaten entgegen zustellen. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob mein Stolz das überhaupt zugelassen hätte. Das letzte, was mir einfiel, war die Flucht. Die Chancen dafür waren sehr gering. Aber was sollte ich sonst tun? Ein Versuch war es wert. Bevor mich einer der Drei also schnappen konnte, machte ich auf dem Absatz kehrt und suchte das Weite. Versuchte es zumindest.

Schon nach den ersten Metern fiel mir auf, dass ich nach Luft schnappte, wie eine alte Frau. Ich war ohnehin beinahe am Ende gewesen, einen Dauerlauf hatte ich da nicht mit eingeplant. Doch ich wurde schnell, aber unsanft aus meiner Misere befreit. Ein weiterer Soldat kam aus einer Gasse gestürmt und hielt mich mit einem heldenhaften Sprung auf. Der Kerl hatte mich tatsächlich umgerannt, sodass wir beide jetzt im Staub lagen. „Sag mal, bist du von allen guten Geistern verlassen!?“, blökte ich ihn rechtmäßig an. „Hätte es ein einfaches Festhalten nicht auch getan? Mann, schmeiß doch das nächste Mal direkt eine Kuh nach mir, denn viel plumper geht es wohl sonst nicht, du Grünschnabel.“ Der Soldat war noch recht jung, konnte nicht viel älter als 16 sein. Meine Anschuldigungen hatten ihn aus dem Konzept gebracht und er stammelte verwirrt eine Entschuldigung, als die anderen Soldaten nun aufgeschlossen waren. Dem verdatterten Jungen wurde anerkennend auf die Schulter geklopft und ich wurde an dem Arm in die Höhe gezogen und abgeführt. Was für ein mieser Tag!

Man hatte mich in einen dunklen Raum angekettet und an einen Tisch gesetzt. *Was kommt jetzt? Ein Verhör?, dachte ich belustigt, wurde aber gleich wieder ernst. Es sah tatsächlich ganz danach aus. Ich hoffte nur inständig, dass sie nicht mit irgendwelchen Foltermethoden ankamen, die meinem Erscheinungsbild schaden würden. Ich brauchte mein Gesicht noch! Wie ich also da saß, legte ich mir meinen nächsten Plan zurecht. Ich hoffte, dass sie mich gut behandeln würden. Wenn ich vielleicht etwas zu essen und Schlaf bekommen würde, waren meine magischen Kräfte dann wieder erholt und ich konnte hier wieder raus. Soweit die Theorie. Ich nahm mir vor, mich gut zu benehmen, dann werden sie vielleicht etwas gnädiger sein. Doch schon als sich die Tür öffnete, ein junger Soldat eintrat, mich ansah und dann seufzte, verlor ich schon die Geduld. „Was soll das denn jetzt bitte, hm? Kommst hier rein und seufzt mir einen vor. Nicht zufrieden mit dem, was du siehst? Was hast du erwartet? Eine Blondine? Dass ich keine Kleider trage? Oder dass ich schon ein ganzes Geständnis hier schön aufgeschrieben habe, für dich zum mitnehmen, sodass ich morgen schon gehängt oder was-weiß-ich werden kann? Na, wenn das Soldatenleben so einfach wäre, dann hätte ich mich vielleicht bewerben sollen!“ Ich funkelte den Dunkelhaarigen erbost an. War er hier der General? Er schien ziemlich jung dafür. Und gar nicht so schlechtaussehend, wie mir beim näheren Mustern auffiel. Ein bisschen ruhiger, aber keineswegs freundlicher fuhr ich fort: „Was habe ich überhaupt verbrochen? Ich habe nichts getan. Es sei denn, es ist heutzutage ein Verbrechen abzulehnen, mit einem Soldaten Karten zu spielen, der aussieht, als hätte sich ein Pferd mehrfach auf sein Gesicht gesetzt. Sollte es allerdings doch ein Gesetz geben, gegen dass ich da verstoßen habe, dann bitte ich vielmals um Entschuldigung. Wenn ich das gewusst hätte, dann wäre ich schon vor Jahren ausgewandert.
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Dain

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BeitragThema: Re: Kreuzverhör   Kreuzverhör EmptySo Nov 13, 2011 8:40 am

Ich war kaum in die Zelle eingetreten, als mich die Gefangene auch schon anfauchte, wie eine tollwütige Katze, der man auf den Schwanz getreten war. Eine Schlange hätte kaum mehr Gift versprühen können. Eigentlich ein taktisches Tabu, schließlich war sie hier die Gefangene und nun ganz und gar nicht in der Position so mit mir umzuspringen. Ich hätte gemein sein und den Spieß einfach umdrehen können, aber diese Situation war dafür viel zu ernst. Als sie sich dann über die anderen Soldaten aufregte, konnte ich jedoch nicht mehr an mich halten und brach in schallendes Gelächter aus. Die Kleine hatte es faustdick hinter den Ohren.
Ich zog mir den Holzstuhl heran, der für den, der das Verhör durchführte bereit stand und setzte mich darauf. Lässig lehnte ich mich zurück und legte den einen Arm auf den niedrigen Holztisch und die andere Hand auf meinen Schwertknauf. Ich musterte die Frau, die da gefesselt vor mir saß. Sie sah wirklich hübsch aus, kein Wunder, dass einer der Soldaten ihr nachgestellt hatte.
„Bisher habe ich nichts gehört, dass ihr gegen ein Gesetz verstoßen habt, außer dass ihr vielleicht einen Soldaten beleidigt habt. Euer Problem ist, dass ihr zu viel redet.“ Sagte ich ruhig, aber noch immer mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Die Männer haben mir Beispielsweise erzählt, dass ihr etwas von einem blauen Ei geredet habt. Nun, wie ihr wisst, wurde ein solches vor kurzer Zeit dem König entwendet. Das lässt mich darauf schließen, dass ihr damit etwas zu tun habt und dies bedeutet wiederum, dass ihr eine Feindin des Imperiums seid. Also habt ihr sehr wohl gegen ein Gesetz verstoßen.“ Punkt! Diese nüchterne Analyse hatte gesessen und genau ins Schwarze getroffen. Ich hatte meine Hausaufgaben brav gemacht.
Ich verlagerte mein Gewicht und lehnte mich näher zu der Frau. Mein Gesichtsausdruck wurde nun ernst und meine Stimme klang nun gar nicht mehr erheitert, als ich fortfuhr. „Des Weiteren ist mir zu Ohren gekommen, dass ihr versucht hättet, euch mit Magie zu befreien. Magie ist verboten und ein Grund, euch ohne weitere Verhandlung sofort an den Galgen zu bringen. Ich hoffe dem seid ihr euch bewusst.“ Ich blickte ihr fest in die Augen. Sie sollte weder glauben, dass ich bluffte, noch sonst irgendwelche Scherze machte. Dann stand ich auf und begann in der kleinen Zelle herum zu laufen. Sie hier heraus zu bringen war mein geringstes Problem, aber was sollte ich den anderen sagen? Da würde ich mir wohl noch etwas einfallen lassen müssen.
„Ich hoffe für euch, ihr findet das Ding, was immer es ist, vor dem König und ich hoffe ihr lasst euch nicht noch einmal schnappen. Ich habe keine Lust wegen eurer Ungeschicklichkeit aufgeknüpft zu werden.“ Ich wandte mich zu Frau um, deren Name ich noch immer nicht wusste und es war vielleicht auch besser so. Ein vielsagender Ausdruck lag in meinem Gesicht, blieb nur zu hoffen, dass sie verstand. Ich nahm den Schlüssel für die Ketten hervor und öffnete diese, während ich belanglos weitererzählte. Wir mussten uns noch etwas Zeit lassen, sonst würde es verdächtig wirken, wenn ich sie bereits nach einem so kurzen Moment schon frei ließ. „Es wäre schön irgendwann die Chance zu bekommen, mich gegen das Imperium stellen, mich für das Elend rächen und ein besseres Leben führen zu können.“ Mit einem leisen rasseln lösten sich die Ketten und ich trat einen Schritt zurück.
„Um euretwillen hoffe ich, dass ihr zu den Rebellen gehört. Wenn ihr nur eine Diebin seid, werde ich euch beim nächsten Treffen persönlich häuten. Und wagt es ja nicht, mich zu verraten.“ Ich drohte ihr leicht spottend mit dem Finger. So schlau sollte die Frau eigentlich sein, sonst wäre es sehr ungesund für sie.
Langsam ging ich zu der Zellentür hinüber und öffnete diese einen Spalt breit. Ich blickte hinaus, ob wohl auch keiner weiter draußen war und meine Befehle befolgt worden waren. Zu meiner Erleichterung bestätigte sich diese Tatsache. Dann wandte ich mich wieder an die Frau. „Ich werde euch hier heraus bringen und euch zeigen, wo ihr euch absetzen könnt. Es wäre nicht ratsam, wenn ihr weiterhin in der Stadt bleibt. Das was ihr sucht, befindet sich hier nicht, ich bin bereits seit einigen Tagen hier und wir haben schon jedes Haus und jeden Keller durchsucht.“ Ich deutete durch die Tür hinaus, sie sollte mir folgen.
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Trianna

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BeitragThema: Re: Kreuzverhör   Kreuzverhör EmptyDi Nov 22, 2011 5:23 am

Die Situation wurde immer seltsamer. Zugegeben, es war mein erstes Verhör, da ich vorher nie erwischt wurde. Irgendwas lief aber ganz komisch. Nicht nur, dass der junge Mann in schallenden Gelächter ausbrach, als ich mit meiner Schimpftriade fertig war -was mir übrigens gar nicht gefiel. Ich hasse es, wenn sich Leute über mich lustig machen!-, nein, es wurde alles noch verwirrender. Der Kerl bildete sich tatsächlich auch noch ein, mir vorzuwerfen, ich würde zu viel reden! Ich setzte zum Gegenangriff an: "Also, jetzt hör mal..", aber mein Gegenüber ignorierte meinen Einwurf und redete gelassen weiter.
"Ach, haben deine Männer das also gesagt, ja? Was ist, wenn ich dir sage, dass sie nur ein wilder Haufen strohdummer Esel sind und ich nicht von irgendeinem blauen Ei geredet habe? Demnach würde mein Wort gegen das ihre stehen und ich weiß ja nicht, wie es mit dir steht, aber ich wüsste, wessen Erinnerungsvermögen ich mehr trauen würde.", meinte ich und schmiß provozierend meine schwarzen Locken über die Schulter, wobei die Arroganz nicht aus meinen Zügen wich. Ja, auch in so einer Situation musste man seinen Stolz bewahren -das konnte ich gut-, sollte aber keine dummen Dinge sagen -das... konnte ich nicht so gut. "Ist dir eigentlich aufgefallen, dass jeder, der sich auch nur ein weng Freiheit wünscht, ein Feind des Imperiums ist? Wollte ich nur mal anmerken.", zischte ich und funkelte ihn nun doch wütend an. Doch der Dunkelhaarige brachte nur den nächsten Anklagepunkt vor, die Magie und sah mir dabei fest in die Augen. Was mich natürlich auf keinster Weise beeindrucken, stattdessen rückte auch ich ein Stück näher und sah ihn ebenfalls unverwandt in die tiefdunklen Augen. Das Spiel konnte ich auch spielen!

Was als nächstes kam, ließ mich allerdings verwirrt blinzeln. Damit hatte ich nicht gerechnet! Anscheinend wollte er mich gar nicht festhalten, warf mir einen vielsagenden Blick zu und ... öffnete meine Ketten. "Ich..ähm, was?", stammelte ich wenig geistreich. Er wollte mich tatsächlich hier raus lassen. Viel mehr noch, er sprach von der Möglichkeit, selber mal gegen das Imperium zu agieren und erzählte mir, dass das Drachenei nicht in der Stadt war. Dann öffnete der Dunkelhaarige die Tür einen Spalt und machte eine unmissverständliche Handbewegung. In meinem Kopf ratterte es. Sollte es etwa eine Falle sein? Ich musterte den jungen Mann und versuchte in seinem Gesicht abzulesen, was er wirklich vor hatte. Es verriet mir nicht. Also trat ich zögerlich näher und... schlug die Tür mit einer fließenden Bewegung wieder zu und packte ihn am Arm. "Hör zu, ich habe keine Ahnung, was hier vor sich geht, aber bevor ich lieb schweigend mit dir komme, wirst du es mir gefälligst erklären! Was soll das? Du setzt hier gerade viel aufs Spiel, wenn du denn die Wahrheit sagst, Jüngchen," Gut, die Bezeichnung Jüngchen war wohl nicht so passend, immerhin war ich wahrscheinlich nicht viel älter als er, aber es konnte nicht schaden, oder? Aus blauen Augen sah ich ihn prüfend an und wartete auf seine Antwort.
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BeitragThema: Re: Kreuzverhör   Kreuzverhör EmptyDi Nov 22, 2011 8:53 am

Ich konnte mir ein weiteres Lächeln nicht verkneifen, als sie mir so herrisch dazwischen fuhr und mich festhielt. In ihren blauen Augen funkelten Zorn und Entschlossenheit. Vorsichtig umschloss ich ihre Handgelenke, machte mich los und brachte etwas Abstand zwischen uns, indem ich sie leicht weg schob. Mumm hatte sie auf jeden Fall und zimperlich war sie anscheinend auch nicht. Sie schien zu wissen, was sie wollte, hatte einen starken Charakter. Aber grade so etwas war in dieser Diktatur ziemlich gefährlich, vor allem wenn man die Gedanken so lose auf der Zunge trug, wie sie.
„Mit den dummen Eseln geb ich dir Recht, wobei das eher für die Esel eine Beleidigung ist. Aber hey, wären sie nicht so dumm, könnte ich sie nicht so schön rum kommandieren.“ sagte ich locker, um die Situation etwas aufzulockern. Hysterie konnte ich jetzt hier gar nicht gebrauchen. „Leider ist es aber auch so, dass man im Zweifelsfalle einem Soldaten mehr Glauben schenken würde, als dir. Sicher ist auch, dass man dem nachgehen würde, ob du nun Magie benutzt oder nicht. Und zu guter Letzt. Nicht nur jeder Freiheitsliebende, sondern jeder der nur halbwegs bei Verstand ist, ist gegen das Imperium.“ Da die ganze Sache doch noch länger zu dauern schien, trat ich an der Frau vorbei und setzte mich wieder gemütlich, lässig auf den Stuhl. Ich wollte, dass sie sich beruhigte und sich etwas sicherer fühlte. Schließlich plante ich nicht, sie rein zu legen, doch es würde natürlich nicht einfach werden, sie davon zu überzeugen.
„Du willst also eine Erklärung ja?“ fragte ich wie beiläufig. „Wie gesagt, ich hasse das Imperium genauso sehr, wie alle anderen, aber ich habe nicht viel Wahl. Ich muss für meine Mutter sorgen. Wenn ihr meinetwegen Schaden wiederfahren würde, würde ich es mir niemals verzeihen und außerdem verdient man nicht so schlecht.“ Erneut sprang ich auf und spähte aus der Tür, ehe ich weiter erzählte. „Vielleicht magst du mich für dumm oder oberflächlich halten, aber bei deinem Verhalten weißt du ganz genau, zu was du in der Lage bist. Und so wie du dich gegen die Anschuldigungen wehrst, muss irgendwo ein Funken Wahrheit daran sein.“ ich schenkte ihr einen schelmischen Blick. „Wenn ich dich frei lasse, ist das momentan also die einzige Möglichkeit gegen das Imperium zu arbeiten, ohne wirklich selbst dabei Schaden zu nehmen. In hoher Einsatz mit noch höherem Risiko, aber das isst es mir wert.“
Von draußen ertönte die Stimme eines Soldaten, der sich erkundigte, ob alles bei mir in Ordnung war. Ich bestätigte und antwortete, dass es nicht mehr lange dauern würde, sie aber weiterhin draußen warten sollten.
„Wenn du dich weiter zierst, wird es schwierig werden, dich einfach so frei zu lassen. Dauert es zu lang, schöpfen diese Hohlköpfe vielleicht Verdacht. Um dir zu beweisen, dass ich es ernst meine und mich selbst zu versichern, dass alles glatt geht, werde ich dich persönlich aus der Stadt bringen, reicht dir das?“ Allmählich rann uns wirklich die Zeit davon und ich verlor so ziemlich das letzte Bisschen Geduld, das mir an diesem Tag noch geblieben war. Wenn sie sich nicht bald entschied, hatte ich auch kein Problem damit, sie in irgendeine Zelle zu stecken. Es ging hier um ihre Flucht, nicht um die meine und es würde bei Gott für sie nur schwerer werden, wenn sie sich selbst aus dem Kerker befreien musste, selbst wenn sie Magie beherrschte.
Noch einmal öffnete ich die Zellentür. „Was ist nun?“ fragte ich mit leicht gereiztem Unterton. ja, es war eine große Gefahr für mich, doch immerhin war ich doch schon ein recht hochrangiger Soldat. Man würde mir eher Glauben schenken, egal was geschah. Würde sie versuchen mich zu verraten, konnte ich es noch immer abstreiten, mit der Begründung, sie würde mich nur herein zu legen versuchen. Wie sie schon sagte, es stand Aussage gegen Aussage und wirkliche Beweise gab es nicht, außer dem Wort einiger betrunkener Soldaten. Ich schritt aus der Zelle, entweder würde mir die kleine Kratzbürste jetzt folgen, oder eben nicht, dann konnte ich ihr aber auch nicht weiter helfen. An der schweren Tür, die nach draußen führte angekommen, blickte ich mich noch einmal nach ihr um.
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BeitragThema: Re: Kreuzverhör   Kreuzverhör EmptyFr Nov 25, 2011 10:20 am

Ich runzelte die Stirn und musterte den Dunkelhaarigen eingehend. Und dann fing ich an zu lachen. Lauthals zu lachen, bis mir einfiel, dass die Wachen draußen es wohl seltsam finden könnten, wenn die Frau, die eigentlich verhört werden sollte, sich plötzlich so was erlauben kann. Oder sie würden denken, dass ich verrückt wär und dass im Angesicht ihres Hauptmannes und der von ihnen vermuteten Strafe einfach den Verstand verlor. Gott, vielleicht stimmte das sogar. Allerdings schätzte ich eher, dass sich die Erschöpfung langsam wie ein Schleier über meinen sonst so wachen Geist legte, denn normalerweise ist Beherrschung mein zweiter Name. Gut, das ist ein wenig übertrieben, aber tut jetzt auch nicht zur Wichtigkeit. Dennoch wunderte ich mich, wie viel Glück ein Mensch haben konnte. Abgesehen davon, dass mich die stinkenden Soldaten erstmal eingefangen haben, wollte ihr Hauptmann mir jetzt bei der Flucht verhelfen, da er eigentlich gegen das Imperium war. Die Welt musste mich lieben und um nicht wieder aufzulachen, legte ich mir meine Hand schnell auf den Mund, bis mein Kopf wieder halbwegs normale Gedanken formen konnte. „Gut, gut, du hast mich überzeugt. Vorerst. Über kranke Mütter machen anständige Männer keine Scherze, also nehme ich fürs erste an, dass du einer jener anständigen Männer bist und mir die Wahrheit erzählst. Aber welche höhere Kraft auf der Welt auch herrscht, sie möge dich schützen, wenn dem nicht so ist, denn dann werde ich schwer ungemütlich.“ , meinte ich und drohte unterstützend mit einem langen Zeigefinger. Mir fiel auf, dass mein Blick ein wenig verschwommen wurde, aber nachdem ich ein paar mal blinzelte, legte sich das wieder. „Hast du je daran gedacht, dich den Va-, Rebelll-… dich den Leuten, die gegen das Imperium sind anzuschließen? Kampffähige Burschen werden da sicherlich gerne gesehen, besonders, wenn sie so gutaussehend sind, wie du.“ Ich lächelte kokett und fuhr dann mit einer abwehrende Geste fort: „Und auch deiner Mutter kann da bestimmt geholfen werden, glaube ich zumindest.

Schließlich trat der dunkelhaarige Kerl doch noch draußen und ich gab mir einen Ruck und folgte ihm. In dem Vorraum saßen zwei weitere Soldaten, die jetzt erwartungsvoll aufsahen, als wir aus dem Raum traten. Der eine war der Dilettant, der mich vorhin als erster auf der Straße angesprochen hatte. Ich konnte einfach nicht anders, als ihm ein höhnisches Lächeln zuzuwerfen, gefolgt von einem Handkuss und dann suchte ich so schnell Aufschluss zu meinen Retter, wie möglich. Doch die drei schnellere Schritte hatten es schon in sich und ich taumelte gegen seinen gerüsteten Rücken, ansonsten wäre ich wohl für einen Moment umgekippt. Au weiah, Glück vor bei., ging mir noch durch den Kopf, aber ich wurde zum Glück nicht ohnmächtig. Das wäre ja auch zu schön gewesen. Erst die Aussicht auf Freiheit und dann in einem Raum mit Galbatorixs Soldaten wegsacken. Ich klammerte mich an den Arm von meinem Helfer und versuchte normal zu klingen, als ich sagte: „Nun, Herr Soldat, Hauptmann, oder so. Wo wollten sie mich hinbringen, jetzt, da meine Schuld bewiesen ist… oder auch nicht und, tja.“ Ja, ich war mich schon wieder vollends am verhaspeln. Allerdings wusste ich nicht, was der Kerl geplant hatte seinen Soldaten zu erzählen, deswegen versuchte ich nicht etwas anderes zu erzählen. Was gar nicht so leicht, wenn man mal die misstrauischen Blicke der Soldaten bemerkte, die auf mir ruhten.
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BeitragThema: Re: Kreuzverhör   Kreuzverhör EmptySo Nov 27, 2011 10:41 am

Das Gespräch mit der Frau war wirklich interessant und zudem war es eine Unterhaltung die ausnahmsweise mal geistreich war, solche bekam ich ja nur äußerst selten. Allerdings war es in der jetzigen Situation besser, das Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Wir verließen nun endlich die Zelle und durchquerten das Gefängnis. Im Vorraum saßen zwei der Soldaten, die die Frau festgesetzt hatten. Sie würfelten und zechten um ihren mageren Sold. Als ich vorbei schritt sahen sie desinteressiert auf, doch weder fragten sie, noch machten sie sonst irgendwelche Anstalten, während ich mit der Gefangenen vorbei ging. Jedoch musste ich mich wirklich beeilen, das bemerkte ich zum zweiten mal, als Magierin plötzlich gegen mich lief, während ich meinen Schritte verlangsamt hatte. Wankend klammerte sie sich an meinen Arm. Die Männer sahen mich mit einem Blick an, der aus einer Mischung von Neugier, Belustigung und Fragen bestand. Ich versuchte diesen Umstand zu ignorieren, auch wenn es ziemlich peinlich war.

Lässig zuckte ich kurz mit der Schulter und meinte leichthin erklärend zu den Soldaten: „Sie ist unschuldig, scheint eher nicht ganz bei Trost zu sein. Wahrscheinlich getrunken oder irgendwas genommen, ich bring sie weg, macht ihr eure Arbeit weiter, ich will heute Abend einen vollständigen Bericht.“ Die Jungs nickten mir zu, sie hatten grade Mittagspause, also würden sie sich erst später von ihren Hintern erheben. Im Moment war es mir sowieso ganz recht. So schritt ich mit der Frau, deren Name ich noch immer nicht kannte und die mir wie eine Klette am Arm hing, aus dem modrigen Verließ. Draußen erwartete uns eine blasse Sonne, die von einem ebenso blassen Himmel strahlte.

„Geht es jetzt wieder, oder muss ich mir ernsthaft Sorgen machen?“ fragte ich, nachdem wir einige Schritte vom Wachhaus fort waren. Sie sah ziemlich erschöpft aus, aber ich war mir nicht sicher, ob es gut war, wenn sie in dieser Stadt bleiben würde. In der Wildnis war es aber auch nicht wirklich besser, oder? Vielleicht war es also doch gut, wenn ich sie in ein Gasthaus brachte und mich bis morgen in ihrer Nähe aufhielt. Deshalb schlug ich schon einmal den Weg in die etwas besseren Ringe der Stadt ein, dort hatte man weniger zu befürchten und da ich Corporal war, konnte ich mir das auch leisten. Niemand würde mich etwas fragen, niemand würde etwas sagen, oder sich dafür interessieren, weshalb ich mir an gewissen Orten aufhielt. Und auch wenn es etwas absurd war, nicht einmal wegen der Frau an meiner Seite, würde man sich irgendwelche Gedanken machen. Alle würden annehmen, ich hätte sie irgendwo aufgelesen und naja. Um Gerede musste ich mir also keine Sorgen machen und auch nicht, dass jemand Verdacht schöpfte.

„Ich kenne noch immer nicht euren Namen, würdet ihr ihn mir verraten?“ Ich schenkte ihr ein kleines Lächeln. Wahrscheinlich würde ich sie so oder so nie wieder sehen, sobald wir uns trennten. „Nun, um deine Frage zu beantworten.“ fuhr ich fort und atmete dabei einmal tief aus. „Ich habe schon öfter daran gedacht den Rebellen zu helfen. Aber wie gesagt, meine Mutter ist schwer krank und ich hatte nie Gelegenheit dazu. Mein Vater starb früh und ich musste von morgens bis abends arbeiten, um Mutter und mich zu versorgen und die Medikamente kaufen zu können. Und jetzt ist es zu spät. Ich kann ihr das nicht mehr antun, will sie da nicht mit rein ziehen.“ Ich runzelte die Stirn und blickte in den Himmel, während wir weiter durch die Straßen gingen. Warum erzählte ich ihr das überhaupt? Ich war doch sonst nicht so gefühlsduselig, aber ich hatte sonst auch niemals jemanden, mit dem ich über solche Dinge reden konnte.

„Da wären wir.“ Wir standen vor einem recht ansehnlichen Gasthaus. Es war zwar nicht das schickste, aber auch nicht so schäbig wie die, die in den äußeren Stadtringen standen. Ich führte sie hinein. Der Schankraum war noch nicht so stark besucht, doch einige Leute saßen friedlich beisammen und aßen zu Mittag. „Ich würde sagen, du ruhst dich erst mal aus und morgen solltest du die Stadt verlassen. Ich besorg dir Proviant und Kleinigkeiten, die du sonst noch brauchst, wenn du willst, mehr kann ich aber vorerst nicht für dich tun.“ Ich legte dem Wirt einige Münzen auf den Tresen. Er sollte ein Zimmer für die Frau bereitstellen.

(hoffe das is ok so)
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BeitragThema: Re: Kreuzverhör   Kreuzverhör EmptySo Dez 04, 2011 12:56 am

Gut, der junge Mann hatte mich hier rausgebracht, aber als er den anderen Soldaten sagte, ich hätte irgendwas genommen, bekam er erstmal einen Klaps gegen den Arm von mir. Das wäre ja noch zu schön. Trianna auf Drogen. Allerdings konnte ich nicht anders, als tief durchzuatmen, als wir wieder auf der Straße standen. Im Freien. Ich lächelte unwillkürlich, trotz meiner Erschöpfung. Bis hier hin hatte alles geklappt. Dann schaute ich mit einen fragenden Gesicht zu meinen Retter herauf, an dessen Arm ich immer noch hing. Tja, das sollte er lieber genießen, denn zu so was wird es nie wieder kommen, wenn ich nur meine Kräfte wieder zurück hatte.

Ich wusste nicht, wohin mich der Dunkelhaarige führte, aber ich fragte auch nicht danach. Im Moment vertraute ich ihm. Mir fiel allerdings auf, dass die Häuser immer feiner wurde, umso weiter wir gingen. Vielleicht war fein der falsche Ausdruck. Sie waren nicht zu vergleichen mit den Gebäuden in den großen Städten, aber Therinsford war aller höchstens ein größeres Dorf in meinen Augen, dafür waren diese Häuser dann doch gut ausstaffiert. Die Stille wurde erst unterbrochen, als mein Begleiter mich nach meinem Namen fragte.Kurz kam mir eine schnippische Antwort á la Mein Name für den Euren in den Sinn, aber dann schaute ich ihn einfach an und sagte: "Trianna." Ich hatte entschieden, dass es wohl kein Unheil anrichten würde, wenn er meinen Namen kannte. Er hatte schon gezeigt, dass er mir nichts Böses wollte und sollte dies doch eine Falle sein, so konnte ich ihren Sinn nicht entdecken. "Jetzt schuldet Ihr mir Euren Namen.", schmunzelte ich. Schließlich erzählte er mir sogar davon, wie er eigentlich den Rebellen helfen wollte, aber er musste sich um seine kranke Mutter kümmern. Ich verzog den Mund, als ich seinen Worten lauschte, und schaute auf den Boden, sodass er es nicht bemerkte. Es ehrte mich, dass er mir so was anvertraute, aber ich war keine gute Zuhörerin und wusste nicht, wie ich auf seine Geschichte regieren sollte. Sollte ich im die Schulter tätscheln, mein Mitleid aussprechen, ihn aufmuntern? Letztendlich räusperte ich mich und sagte: "Nun, falls sich deine Lage ändert... ich werde bei den Varden ein gutes Wort für dich einlegen, wenn du dich doch entscheiden solltest, dich ihnen anzuschließen." Und dann klopfte ich ihn doch auf die Schulter, eine Geste die vollkommen unbeholfen wirkte. Das ich soeben offen zu gegeben hatte, dass ich den Varden angehörte, war mir nun auch egal. Wir beide wussten es ja schon vorher.

Zum Glück hatten wir dann auch unser Ziel erreicht. Ein Gasthaus, dass einen ordentlichen Eindruck machte. Wir traten herein und mein Begleiter legte dem Wirt einige Münzen auf die Tresen. Ich wollte mich gerade ein paar dankende Worte sagen (was ich generell nicht gerne mache), doch da fiel mein Blick über einen großen Kessel, der über dem Kaminfeuer hing. Ein angenehmer Duft verströmte er und als ich näher trat erkannte ich, dass ein Eintopf darin kochte, bei dessen Anblick mir das Wasser im Mund zusammen floß. Mit einer vagen Geste deutete ich auf den Kessel und fragte: "Wir haben doch sicherlich noch ein wenig Zeit für einen kleinen Imbiss, oder?" Ich schluckte und sah den Dunkelhaarigen mit großen Augen an.
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Dain

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BeitragThema: Re: Kreuzverhör   Kreuzverhör EmptyMo Dez 05, 2011 8:44 am

Ich war erstaunt, dass mir die Frau tatsächlich ihren Namen einfach so verriet. Eher hatte ich irgendeine Ausrede erwartet, doch sie klang völlig aufrichtig. Trianna, ich lies mir das durch den Kopf gehen. Der Name war wirklich schön und besonders noch dazu, so hieß eben nicht jeder, da hatte sich ihre Mutter wirklich etwas Gutes überlegt. Außerdem fand ich, dass der Name irgendwie passte. Er war so ungewöhnlich wie seine Trägerin, außerdem machte der Name ganz schön was her, klang ziemlich edel und sie selbst war ja auch nicht so ohne. Trianna war wirklich schön, auch wenn ich es niemals einfach so wagen würde es zu sagen, sie schien aber auch ziemlich gebildet und eine Magierin war sie obendrein und eine Rebellin! Eine krasse Kombination.

Ein Lächeln trat erneut auf mein Gesicht, als sie im Gegenzug meinen Namen zu erfahren forderte. Man ich lächelte an diesem Tag wirklich viel, dabei war er erst so mies gewesen und wirklich solche „Freude“ hatte ich auch schon ewig nicht mehr gehabt. Das lag tatsächlich nur an dieser Frau. Ich blinzelte und sah sie von der Seite an, musste erst einmal wieder meine Gedanken ordnen. „Jetzt kann ich endlich sagen, ich bin erfreut. Schließlich war unsere Begegnung ziemlich chaotisch.“ ich grinste. „Mein Name ist Dain.“ Auf die Geschichte mit meiner Mutter wirkte sie dann etwas betreten, doch dazu gab es keinen Grund, es war, wie es war und ich kannte nichts anderes, also war es nur halb so wild. Dennoch fand sie ein paar nette Worte.

„Danke. Es tut gut zu wissen, dass man eventuell noch eine andere Wahl hat.“ gab ich zurück, ehe wir das Gasthaus betraten. Trianna schien erfreut, dass ich so zuvorkommend war und ihr half. Mir war es nicht so wichtig, das Geld zu sparen war Unfug, so schickte ich stets einen Großteil an meine Mutter und behielt nur einen kleinen Rest. Wie man sah kam man selbst mit diesem Bisschen mehr als gut aus.
Während ich mit dem Wird zugange war, sah sich Trianna schon mal etwas um. Bei ihrer kleinen Entdeckungstour stieß sie auf die frisch gekochte Suppe, die fröhlich in einem großen Kessel über dem Feuer vor sich hin köchelte. Schelmisch, scheinheilig fragte sie, ob wir nicht noch Zeit für ein kleines Mahl hatten. Ich lachte belustigt auf. „Na klar, ich hab schließlich noch keine Mittagspause gehabt.“ Ich gab dem Wirt einen Wink und er wies auf einen Tisch in der hinteren Ecke des Gasthauses. „Setz dich doch schon mal, ich komme gleich nach.“ sagte ich zu Trianna. Während sie dann auch schon vorging, legte ich dem Wirt noch ein paar extra Münzen hin, damit er uns ein vernünftiges Essen brachte.

Wenig später stand auch ein recht üppiges Mahl auf unserem Tisch. Es gab nicht nur Suppe, sondern auch frisches Brot, Käse und selbst geräucherte Wurst. Ich wünschte der Magierin einen guten Appetit, den sie ohne Zweifel hatte. „Hast du schon einen Plan, wo du als nächstes suchen willst?“ fragte ich sie schließlich. „Leider hab ich keine Ahnung, ob irgendwo anders etwas gefunden wurde, aber ich denke eher nicht.“ fügte ich unverwandt zu. Ich nahm mir ein Stück von dem Brot und schaute aus dem Fenster, das grade noch dicht genug an unserer Nische war, um hindurch zu sehen.

„Ich wünsche euch, dass ihr das Ding, was immer es wirklich ist, vor dem König findet. Solange gibt es noch Hoffnung.“ Ich erinnerte mich an die Geschichten aus meiner Kindheit, die von den Drachenreitern. Zwar war der Gedanke absurd, dass es tatsächlich ein Drachenei sein sollte, das Galbatorix abhandengekommen war, aber ganz unmöglich war es ja nicht. Die Leute brauchten einfach einen Helden, jemanden, der dem Tyrannenkönig die Stirn bieten konnte. Jeder wusste, dass Galbatorix unheimlich mächtig war und über Magie verfügte, wer also sonst, außer ein anderer Drachenreiter sollte gegen ihn ankommen? Doch woher würde der Reiter dann seine Kraft nehmen? Ich schüttelte leicht den Kopf. Es war unsinnig sich von solchen Fantasien leiten zu lassen. Viel realistischer war der Sturz des Königs durch die Rebellen und die musste man so gut es ging, heimlich unterstützen. Sonst würde der Monarch noch Jahrhunderte lang die Völker Alagäsias quälen.

Ich betrachtete Trianna und fragte mich, ob ich sie tatsächlich wiedersehen würde, ob ich wirklich den Varden helfen konnte und ob ich überhaupt jemals die Chance dazu bekommen würde. Eins wusste ich aber genau, sobald wir durch unsere Arbeit in meinem Dorf eintreffen würden, würde ich meiner Mutter einen Besuch abstatten. Ich hatte schon ewig nichts mehr von ihr gehört. Es blieb auch einfach keine Zeit. Zwar sandte ich immer meinen Sold wie gesagt heim, doch ich wollte selbst sehen, wie es ihr ging. So in Gedanken versunken wartete ich schließlich, bis Trianna fertig war mit dem Essen, nur zwischendurch gelang es mir meine Gedanken auf sie zu konzentrieren.
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