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Eragon RPG l FSK 14
 
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 Um der Zukunft Willen

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Aythya

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BeitragThema: Um der Zukunft Willen   Um der Zukunft Willen EmptySo Jan 15, 2012 4:11 am

Erster Post von Aythya, Postpartner: Dain

Die Sonne stand schräg am Himmel, ein angenehm kühler Wind wehte über die weite Ebene. Auf einer kleinen Anhöhe stand ich in meiner Katzenform und genoss die Wärme der Sonnenstrahlen auf meinem Pelz. Mein Blick wanderte den Horizont entlang, weit und breit kein Mensch in Sicht. Doch halt, was war das? Ja, ein ganzes Stück entfernt befand sich ein Lager aus einigen Zelten. Hin und wieder konnte man etwas aufblitzen sehen, die Vermutung, dass es bewaffnete Soldaten waren, wäre für viele sehr nahe liegend gewesen. Auch zog mir mit dem Rauch auch der Geruch köstlichen Essens entgegen und ich beschloss, diesen Soldaten einen Besuch abzustatten.
Schnell näherte ich mich dem Lager, meine Pfoten trugen mich schnell und leise meinem Ziel entgegen. Jedoch machte ich es so, dass die Soldaten keinen Verdacht schöpften, mich nicht bemerkten. Ich schlich in das Lager, versteckte mich in Schatten und hinter Gegenständen, während ich diese Soldaten um einiges erleichterte. Ich war keine gemeine Diebin, aber hier mal ein Fleischstück, dort mal ein frisch gebratener Fisch, das konnte ich mir doch mal leisten. Zumal diese trampelnde Herde alle Beutetiere in der Nähe vertrieben hatte. Außerdem, so wusste ich, würden sie noch einiges Leid über andere bringen. Da kam es auf einen Fisch mehr oder weniger nicht an. Aber ich musste zugeben, die erstaunten und ärgerlichen Gesichter der bestohlenen Menschen waren sehr amüsant, ich beobachtete das Ganze mit zuckenden Schnurrhaaren aus einem sicheren Versteck.
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BeitragThema: Re: Um der Zukunft Willen   Um der Zukunft Willen EmptyDi Jan 17, 2012 9:29 am

Aytha & Dain


~Cf – Therinsford

Wir waren noch nicht lang in dieser Ebene. Gegen Mittag hatte unser Trupp den erwählten Platz erreicht und dann den Rest des Tages damit verbracht, das Lager aufzubauen. Es hatte dieses Mal so lange gedauert, weil wir auf unbestimmte Zeit vorerst hier bleiben würden. Mehr gab es kaum zu tun, das war der Auftrag, bis wir weitere Anweisungen erhalten würden. Ich hatte die mir unterstellten Soldaten aus Therinsford hierher geführt. Am Nachmittag des Vortages waren wir dann wie geplant zu einem anderen Trupp gestoßen. Das Kommando hatten nun ein älterer Offizier und sein Stellvertreter, dennoch war ich die dritte Stimme, die etwas zu sagen hatte und das bedeutete, dass die Soldaten eher zu mir kamen, weil ich anscheinend wesentlich sympathischer war. Zugegeben, ich mochte den Offizier und seien speichelleckenden Schatten auch nicht sonderlich, aber es würde auch wieder vorbei gehen.
Nachdem das Lager endlich aufgebaut war, im Gegensatz zu den Herren „Wir sind was Besseres als ihr“ hatte ich fleißig beim Aufbau mitgeholfen, hatte ich mir etwas von dem Eintopf geschnappt und war in mein Zelt verschwunden. Eigentlich wollte ich meine Ruhe haben, mal etwas durchschnaufen und an nichts denken, aber auch das war mir nicht vergönnt. In den letzten zwei Stunden waren dauernd Männer herein gekommen und hatten sich darüber beklagt, dass irgendetwas fehlte, angeknabbert oder kaputt war. Schließlich reichte es mir und ich trat entnervt aus meinem Zelt, wobei ich die Eingangsplanen grob auseinander schlug, sodass sie mit einem dumpfen Knall an die Zeltwände schlugen. Ich ließ mir ein paar Stellen zeigen, an denen das besagte „Verbrechen“ geschehen war. Es war nur natürlich, dass die Männer zu mir kamen, da sie wussten, dass ich mich tatsächlich um ihre Probleme kümmern würde, während es den anderen höheren Herrschaften am Allerwertesten vorbei ging. Ein Ruf hatte eben Gutes und Schlechtes.
Nach einigen Runden durch das Lager schickte ich drei Soldaten los, die nach verdächtigen Dingen suchen sollten, teilte bei Gelegenheit noch die Nachtwache ein und verabschiedete mich mit den Worten, dass ich frühestens morgen wissen wollte, ob noch etwas abhandengekommen war und wollte das auch möglichst schriftlich festgehalten haben. Das meiste davon war eigentlich nur dazu da, um die Soldaten zu besänftigen. Ich wusste ungefähr was beschädigt oder entwendet worden war. Ich setzte mich ein paar Schritte außerhalb vom Lager auf einen großen Stein und grübelte.
Was mich beunruhigte war die Tatsache, dass sich der Tumult um Keinerlei Wertsachen drehte. Hier und dort waren ein paar Lebensmittel weg gekommen, viel mehr aber auch nicht. Außerdem hatte man keine Fußspuren oder andere Abdrücke finden können. Oder? Ich schloss für einen Moment die Augen und ließ vor meinem Inneren die Bilder der Tatorte Revue passieren. Doch da waren Spuren … Spuren eines Tieres, das von der Größe irgendwo zwischen Katze und Hund hängen musste. Schon komisch. Das Tier, was immer es war, musste unglaublich verzweifelt und hungrig sein, dass es sich wagte, so nahe an Menschen zu kommen. Was meine Beunruhigung aber noch vertiefte, niemand hatte das Tier gehört oder gesehen und das war etwas sehr, sehr merkwürdiges. Wir waren ein ziemlich großer Trupp und waren den ganzen Tag kreuz und quer hier herum gelaufen, so schlau konnte kein gewöhnliches Tier sein, dass es sich so gerissen angeschlichen hatte, ohne bemerkt zu werden. Und das war der eigentliche Grund, warum ich mich sorgte.
Ich ging zurück in mein Zelt, als es mir auf dem Stein zu ungemütlich wurde. Während ich jedoch weiter darüber grübelte, was für ein Wesen uns hier umlauerte. In meinem Zelt, das ich zum Glück für mich allein hatte – einer der Vorteile, wenn man einen etwas höheren Posten bekleidete – ließ ich mich auf mein Feldbett fallen. Ich löschte das Licht, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloss die Augen. Einschlafen konnte ich jedoch nicht, denn meine Gedanken kreisten unaufhörlich, Gedanken, die sich nicht nur um unseren ungewollten Besucher drehten.
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BeitragThema: Re: Um der Zukunft Willen   Um der Zukunft Willen EmptyDo Jan 19, 2012 4:42 am

Aus meinem Versteck sah ich viele Menschen hin und her laufen, besonders oft gingen die verärgerten Männer zu einem bestimmten Zelt. Während ich in aller Ruhe meine Pfote leckte, beobachtete ich, wie aus diesem Zelt ein Mann gerauscht kam und eindeutig angenervt mit den anderen redete. Er folgte ihnen zu meinen Tatorten und sah sich alles an, unauffällig folgte ich ihm ein Stück. Meine goldenen Pfoten machten dabei keine Geräusche und so bemerkte mich auch keiner. Irrte ich mich oder war dieser Anführer dort besorgt? Mit einem zufriedenen Schnurren wandte ich mich ab, das schrie ja gerade nach einer Zugabe.
Also schlich ich mich in das nächstbeste Zelt und sah mich um. Ich folgte den zarten Gerüchen und zupfte an einer Tasche, darunter versteckt war ein eingepackter Kuchen. Hm, Kuchen, wohl noch aus der letzten Stadt mitgenommen und gut gehütet. Naja, nicht gut genug für mich, denn meiner feine Nase entging der Duft nicht. So knabberte ich ein bisschen daran, das schmeckte wirklich gut. Schön süßlich und zart, viel zu gut für diese Verschlinger, die kaum etwas genossen, sondern nur möglichst schnell möglichst viel in sich hineinstopften. Genüsslich leckte ich mir meine Katzenschnauze sauber, dann lugte ich aus dem Zelt heraus. Keiner zu sehen, gut so. Schnell huschte ich hinaus und suchte mir wieder vollkommen ungesehen meinen Weg durch das Lager.
Am Rand blieb ich im Schatten zwischen zwei Zelten stehen, denn nicht weit von mir entfernt sah ich wieder den einen Anführer dieser Gruppe, der auch schon vorhin nach meinen Untaten geschaut hat. Und nun schien er zu grübeln, saß ruhig auf seinem Stein. Er... er hatte eine sehr interessante Zukunft. Er war anders. Vielleicht.... vielleicht sollte ich mal zu ihm gehen, Aber nicht jetzt. Später, an einem anderen Ort.
Ich zog mich erneut zurück, diesmal aber in den Trubel des Lagers. Ich hörte empörtes Rufen und ein Streit brach aus, der schnell in Handgreiflichkeiten überging. Ich wich einem tönernen Krug aus, der klirrend zerbrach, doch sie hatten mich nicht gesehen. Menschen...
Bald hatte ich mein Ziel erreicht, das Zelt des einen Mannes. In das schlüpfte ich schnell hinein und sah mich um, dann sprang ich auf das, was für den Menschen ein Bett darstellen sollte. Dort legte ich mich in ein Eck, sodass ich einem zufällig hereinschauenden Menschen nicht auffallen würde und wartete.
Und wartete.
Und wartete.
Ich wusste, er würde kommen, doch es dauerte. Als er dann schließlich kam, war ich bereits eingedöst. Im Dunkeln des Zeltes sah er mich wohl nicht, so wie ich es gewollt hatte, doch das Bett nahm er sofort in Nutzung. Ich hob sogleich den Kopf, als er schwungvoll neben mir aufkam und das Bett erzitterte, dann erhob ich mich. Ich streckte mich und richtete mich zu meiner vollen Größe auf, sah auf den Menschen hinab. Mit einem Fauchen verriet ich meine Anwesenheit, da er meine lautlosen Bewegungen sicher nicht hören und mit geschlossenen Augen auch nicht sehen konnte.
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Dain

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BeitragThema: Re: Um der Zukunft Willen   Um der Zukunft Willen EmptySo Jan 22, 2012 11:07 am

Natürlich durfte ich vor meiner wohl verdienten Ruhe im Zelt noch erst ein paar Handgreiflichkeiten unterbinden. Wir konnten hier keine Prügeleien gebrauchen. Ich trichterte den Männern ein, dass sie die Anschuldigungen vorerst unterlassen sollten und ich mich um Verurteilung und Bestrafung kümmern würde und nicht sie. Daraufhin gab es einige betretene Gesichter und ich konnte gehen. Die dicken Wände meines Zeltes dämpften das Stimmengewirr auf angenehmes Gemurmel herunter, bei dem einem nicht gleich der Kopf schwirrte und die Dunkelheit tat meinen Augen gut, ich hatte mörderische Kopfschmerzen.

Grade wollte ich etwas eindösen, als sich neben mir etwas regte und schließlich ein empörtes Fauchen von sich gab. Wie vom Donner gerührt sprang ich von meinem Feldlager und zog meinen Dolch, den ich rund um die Uhr trug. Meine Augen hatten sich schon so ziemlich an die Finsternis gewöhnt, was mir ein schwaches Bild vom Inneren meines Zeltes bescherte. Ganz dunkel war es natürlich von vornherein nicht gewesen, ein leicht schummriges Licht kam von hier und dort. Unbedingt besser war es jedoch nicht, dass mir aus diesem Halbdunkel zwei glühende Augen entgegen strahlten.
Allmählich gelang es mir auch Umrisse zu erahnen. Es schien sich eindeutig um eine Katze zu handeln, allerdings war sie … naja eben anders, als gewöhnliche Katzen. Sie war etwas größer und irgendwie wirkte ihre ganze Statur einfach ungewohnt. Vielleicht bildete ich es mir aber auch nur ein, weil ich einfach zu müde war. Ich seufzte und lockerte meinen Stand. Woher sollte ich auch wissen, dass ich eigentlich eine Werkatze vor mir hatte? Ich setzte mich in gebührendem Abstand auf den Rand meines Bettes und betrachtete das Tier von der Seite her, welches seelenruhig dort saß. Es war schon merkwürdig, dass es sich an meiner Anwesenheit nicht stören ließ und so nahe bei mir blieb. Warum hatte es keine Angst? Die meisten Katzen wären schon längst verschwunden, selbst wenn sie an Menschen gewöhnt wären.

„So, dann bist du also für das Chaos im Lager verantwortlich ja?“ sagte ich mit leicht spottendem Unterton. Es war schon ziemlich belustigend, dass eine Katze die Männer so in Aufregung versetze. Auf eine traurige Art, belustigend. Ich fuhr mir mit der Hand über das Gesicht. Eigentlich sollte ich das Tier aus meinem Zelt werfen und mich schlafen legen. Aber irgendetwas hielt mich davon ab. „Wenn ich das den Männern erzählen würde, die würden dich glatt häuten und zu Suppe verarbeiten.“ Ich seufzte und starrte auf den schmalen Spalt, der den Ausgang des Zeltes darstellte. „Dann ist es wohl besser, wenn ich es ihnen nicht sage, was?“ Ich lächelte leicht vor mich hin. Meine Güte, so weit war es schon gekommen, ich redete mit einer Katze! Deprimierender Gedanke. Aber es hatte auch irgendwie etwas Tröstliches. Ich hatte nicht wirklich jemanden, mit dem ich mich vernünftig unterhalten, einfach belanglose Gespräche führen konnte. Vielleicht sollte ich das Tier behalten. Nein, das würde auf kurz oder lang nur Theater geben.

„Weißt du, außer mir sind niemandem deine Pfotenabdrücke aufgefallen und komischerweise hat dich auch niemand sonst gesehen. Fast als wäre es Schicksaal, dass wir uns begegnen.“ Ich lächelte noch immer schwach und erhob mich schließlich noch einmal. Ich ging zu meiner einen Tasche, die sonst immer am Sattel meines Pferdes hing und wühlte einen kurzen Augenblick darin herum, bevor ich etwas Trockenfleisch zutage förderte. Ich hatte grundsätzlich immer etwas dabei und wenn es nur dazu diente, zwischendurch etwas zu tun zu haben, nämlich auf irgendwas vor Langeweile herum zu kauen. Ich legte die Steifen aus Trockenfleisch, welche gut so breit wie zwei Finger und so lang wie meine Handfläche waren, vor die Pfoten der Katze. „Hier, frisst du das auch? Etwas anderes kann ich dir grade leider nicht anbieten.“ Wieder setzte ich mich und blickte einfach auf das pelzige Tierchen.
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BeitragThema: Re: Um der Zukunft Willen   Um der Zukunft Willen EmptyDi Jan 24, 2012 9:45 am

Wie amüsant, geradezu niedlich. Das Menschlein hatte mich nicht bemerkt und wollte ahnungslos einschlafen, doch als ich mich bemerkbar machte, sprang er wie von einer Tarantel gestochen auf. Meine Augen blitzten belustigt in den Schatten des Zeltes auf und ich setzte mich ganz entspannt nieder, auch als der Dolch reflexartig gezückt wurde. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, als Antwort auf den kaltglänzenden Stahl meine scharfen und beeindruckenden Zähne zu präsentieren, ließ es dann aber, da von diesem Jungen nun wirklich keine ernsthafte Gefahr ausging. Vielmehr wirkte er unbeholfen, so wie er versuchte, etwas in diesem schwachen Dämmerlicht zu sehen. Für mich als Katze war dies wiederum ganz einfach, meine Augen waren für die Nacht und Dunkelheit geschaffen. Doch ich war ja nicht nur eine Katze, sondern eine Werkatze und so wusste ich, dass sich die schlechten Augen des Menschen, der sich mir nun vorsichtig näherte, wenigstens etwas verbessern würde. Später, wenn...
Meine Ohren zuckten zur Seite, wo sich der Besitzer des Bettes, welches ich gerade so selbstverständlich belagerte, mit einem ansehnlichen Sicherheitsabstand niederließ. Mein Gesicht sah ziemlich zufrieden aus und ich neigte zustimmend den Kopf.
Doch dann.... WAS hatte er gerade gesagt?? Mit einem ziemlich verärgertem Fauchen bohrten sich meine Krallen in das Bett unter mir und ich sträubte mein goldenes Fell, sodass ich noch größer erschien, als ich sowieso schon war. Als ob ich mich von ein paar nichtsnutzigen, unwissenden Rüpeln zu Katzensuppe verarbeiten lassen würde!
Es war wahrlich großes Glück für den etwas intelligenteren Vertreter der menschlichen Rasse, dass er sich mit dem nächsten Satz retten konnte, ansonsten hätte ich ihm für seine Unverschämtheit eine hübsche Narbe verpasst. So musste nur das Bett daran glauben.
//Schicksal? Wenn du mich Schicksal nennen möchtest...//, dachte ich nur für mich, als er weiter sprach. Immerhin hatte ich dafür gesorgt, dass mich niemand sieht. Und ihm wollte ich mich ja eh offenbaren, was ich gerade getan hatte. Jedenfalls zum Teil.
Mein Blick verfolgte ihn mit hartnäckiger Aufmerksamkeit, als er während seiner selbstgesprächsartigen Unterhaltung mit mir zu seiner Satteltasche ging und darin kramte. Hervor kamen schließlich längliche Trockenfleischstreifen, deren Geruch nun in meine Nase stieg. Doch das hatte keine Auswirkungen auf mich, lediglich mein weicher Schweif legte sich mit einer sanften Bewegung um meine Pfoten, ansonsten bewegte ich mich nicht.
Aber kurz darauf war mein roter Blick direkt vor die eben genannten Pfoten gerichtet. Es besänftigte mich etwas, dass der Soldat mit mir sein Essen teilte, weswegen sich mein Fell wieder glatt anlegte und ich höflicher Weise etwas auf einem der Fleischstücke herumkaute. Dank meinem äußerst erfolgreichen Jagdzug durch das Lager hatte ich eigentlich keinen Hunger mehr, doch wie gesagt... der Höflichkeit halber verspeiste ich das Kleinste der Stücke.
Danach schien ich ihn gar nicht mehr zu beachtet. Ich würdigte ihn keines Blickes, als ich mit gelassener Konzentration mit meiner Fellpflege begann. Während meine Zunge wieder und durch mein goldenes Fell strich, es säuberte und kämmte, gab ich den Anschein, ihn gar nicht mehr zu bemerken. Die Betonung liegt auf Anschein, denn wer uns Katzen kennt, der weiß, dass wir stets aufmerksam sind. So registrierte ich jede Bewegung aus dem Augenwinkel, ohne darauf zu reagieren. Erst nachdem ich zum letzten Mal über meine Pfote geleckt und anschließend damit über mein auffälliges, dunkles Diamantenabzeichen auf der Stirn gefahren war, wandte ich mich wieder etwas dem Menschen zu. Ich stieg über die restlichen Fleischstreifen hinweg, ohne sie zu berühren, dann machte ich es mir einfach mit einem verhaltenen Miauen in Dains Richtung mitten auf dem Kopfkissen gemütlich.
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BeitragThema: Re: Um der Zukunft Willen   Um der Zukunft Willen EmptySo Jan 29, 2012 8:16 am

Besonders interessiert schien die Katze nicht an meinem Gespräch zu sein, dennoch hatte ich fast das Gefühl, dass sie mir zuhörte. Aber wahrscheinlich guckte sie mich nur so an, weil ich überhaupt sprach, Geräusche machte und mich bewegte, weniger weil sie verstand, was ich sagte, schließlich war sie nur ein Tier. Auch das Trockenfleisch war wohl anfangs weniger interessant, letztlich fraß die Katze etwas der Streifen dann aber doch. Sie war wohl schon ziemlich satt von dem, was sie so überall im Lager stibitzt hatte. Ich musste darüber schmunzeln. Schließlich begann sich mein pelziger Gast in aller Seelenruhe zu putzen. Ich seufzte, fuhr mir durch Haar und lehnte mich an den Zeltpfosten neben meinem Bett.
Für einen kurzen Moment gestattete ich mir die Augen zu schließen. Ich war wirklich unheimlich fertig. Der Tag war lang und anstrengend gewesen.
Nur schwer konnte ich meine Augenlider wieder öffnen, als sich die Katze noch einmal erhob und in Bewegung setzte. Langsam und anmutig, wie es bei diesen Tieren üblich war, überquerte sie mein Bett und platzierte sich wohlig auf dem Kopfkissen. Sie gab ein kurzes Miauen von sich, als würde sie mir sagen wollen, dass sie den Platz nun in Beschlag genommen hatte. Ich atmete schwer aus. Das konnte ja eine schöne Nacht werden. Warum warf ich das Tier nicht einfach raus? „Na wenigstens einer in diesem Lager scheint vollauf zufrieden zu sein.“ Meinte ich leichthin und lächelte leicht gequält. Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Irgendwie begann sich die schleichende Kälte in meinen Gliedern auszubreiten. Wie sehr wünschte ich mir einfach mal so lange schlafen zu können, wie ich wollte, in einem kuschlig weichen Bett, nicht auf solch einem harten, unbequemen etwas. Keine Arbeit, keine Verpflichtungen.

In meinem halb dämmrigen Zustand, ich war schon wirklich ziemlich müde, kam mir eine ziemlich entrückte Idee. Mir fiel wieder die Begegnung mit dem schwarzen Drachen ein und wie wir uns über unseren Geist unterhalten oder viel mehr verständigt hatten, zwar mehr schlecht als recht, aber immerhin. Nun fragte ich mich, ob das bei anderen Lebewesen auch möglich war. Ich schloss die Augen und versuchte mich etwas zu konzentrieren. Langsam streckte ich meinen Geist nach dem der Katze aus, so wie ich es bei dem Schwarzen getan hatte. Tatsächlich stieß ich auch auf den ihren, doch wie schon das eine Mal bei dem Drachen umgab ihren Geist eine Art Barriere. Ich runzelte die Stirn. Tiere hatten auch Schutzbarrieren um ihren Geist? Das kam mir doch etwas seltsam vor. Aber fest stand, dass es bei dieser Katze so war und dieser Schutz war ziemlich fest. Ich konnte keine Lücke finden und auch als ich leicht etwas dagegen drückte, gab die Hülle nicht nach. Da ich es nicht übertreiben wollte, ließ ich schnell wieder von dem Vorhaben ab, aber das merkwürdige Gefühl blieb. Dass ein dummes Tier solch eine geistige Verteidigung besaß, kam mir absurd vor. Oder war der Geist der Tiere einfach zu anders, zu … niedrig, als dass man mit ihnen einfach so kommunizieren konnte? Ich wusste es nicht. Bei dem Drachen war es mir irgendwie logisch vorgekommen, denn niemals würde ich ein so gewaltiges, mächtiges Lebewesen als so ein einfaches, dummes Geschöpf ansehen. Drachen waren einfach anders. Vielleicht konnte man nur mit intelligenteren Lebewesen auch im Geiste Verbindung aufnehmen.

Andererseits beunruhigte mich das alles auch ziemlich, so praktisch es manchmal erscheinen mochte. Schließlich würde sich auch jeder in meinen Geist eindringen können. Ob ich es bemerken würde? Und wenn ja, konnte ich denjenigen aus meinen Gedanken verbannen, wenn ich es wollte? Denn es gab genug Dinge, die ich nur ungern jemandem preisgeben würde, oder besser gar nicht. Für den Moment schob ich meine Bedenken jedoch beiseite, denn langsam wollte mich der Schlaf einhüllen.
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